Gentianīn

[164] Gentianīn u. Gentisin (Gentisinsäure), C14H5O5, ist der Bestandtheil der Wurzel der Gentiana lutea (Enzianwurzel), welcher bei seiner ersten Entdeckung irrthümlich für den bittern u. wirksamen Stoff gehalten wurde. Nach Baumert stellt man das G. dar, indem man die Enzianwurzel mit Wasser u. sodann mit Alkohol auszieht, den alkoholischen Auszug verdunstet u. den Rückstand mit Wasser extrahirt; G. bleibt mit Fett u. Harz gemischt zurück; das Fett wird durch Äther ausgezogen u. das G. durch wiederholtes Umkrystallisiren rein erhalten; es krystallisirt in schmalen, hellgelben, geschmacklosen Nadeln, die sich schwerer in Wasser, leichter in Äther, am leichtesten in siedendem Alkohol lösen; in Alkalien löst es sich mit goldgelber Farbe; bei 300–400° sublimirt es unter theilweiser Zersetzung; es ist ohne Wirkung auf Pflanzenfarben, bildet aber mit Basen u. Säuren krystallinische Verbindungen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 164.
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