Glamorgan

[373] Glamorgan (spr. Glämorgänn), Grafschaft im englischen Fürstenthum Wales, 371/4 QM., grenzt an die Grafschaften Caermarthen, Brecknock, Monmouth u. an den Bristol Kanal des Atlantischen Oceans, zahlreiche Buchten (die bedeutendste die [373] Swansea Bai); Vorgebirg Worms Head. An der Küste eben, mild, fruchtbar u. trefflich angebaut (daher Garten von Wales genannt), im Norden gebirgig (Vorberge der Black Mountains od. Brecon Kene, bis zu 2000 Fuß); Flüsse: Rumney (Grenzfluß gegen O.), Taff, Ewenny, Neath u. zahlreiche andere kleine Küstenflüsse; Producte: Getreide, Flachs, Obst; Rindvieh u. Schafe; Eisen u. Steinkohlen (beides in sehr großer Menge); Hauptbeschäftigungen: Ackerbau, Viehzucht, Bergbau; Industrie sehr bedeutend, namentlich Eisenwerke (das größte von Merthyr-Tydvil am Taff), Kupferwerke (schmelzen ausländisches Kupfer), Messing- u. Fayencewaaren, Gerberei, Seifensiederei, Brennereien, Brauereien etc. Drei große Eisenbahnen (von Cardiff nach Neath u. Swansea, von Cardiff nach Merthyr Tydvil u. von Merthyr Tydvil nach Neath), sowie zahlreiche Kanäle (die bedeutendsten der Cardiif- od. Glamorgan Kanal [führt von den großen Eisenwerken u. Steinkohlengruben von Merthyr Tydvil nach Cardiff am Bristol Kanal] u. der Neath u. der Swansea Kanal). Die Bevölkerung gehört zu den wohlhabendsten von ganz England u. ist fortwährend im Steigen; 1841: 173,462 Ew., 1851: 240,132 Ew.; Hauptst. Cardiff, Hauptseehafen Swansea.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 373-374.
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