Heil

[168] Heil, 1) im Allgemeinen Alles, was zur menschlichen Wohlfahrt u. Glückseligkeit gehört, es mag den äußeren od. inneren Zustand des Menschen betreffen (physisches u. moralisches H.); 2) im Besonderen H. der Welt, Alles, was zur geistigen Glückseligkeit der Menschheit gehört; 3) im biblischen Sinne ist H. im Alten Testamente der Inbegriff aller Segnungen, die dem Menschen durch die Gnade Gottes zu Theil werden; im Neuen Testamente bedeutet H. (σωτηρία) die Errettung von der Sündenstrafe u. die Erlangung der Seligkeit hier u. dort. Da nun kein Mensch dieses H. durch sich selbst erlangen kann, sondern nur durch die Vermittlung Christi, so heißt Christus selbst das H. Die Bedingung dieses H-s ist der Glaube, der Zeitpunkt, wo das H. dem Menschen zu Theil wird, der Tag des H-s, das Evangelium das Wort des H-s, Christus als Stütze des Evangeliums das Horn (Säule) des H-s. 4) In der Dogmatik ist H. soviel als ewiges Leben, Seligkeit, daher Heilsmittel, Heilsordnung, s.d. Vgl. Nitzsch, Über das H. der Welt, dessen Gründung u. Förderung, Wittenb. 1817; Douai, Die Erlangung des H-s, Lpz. 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 168.
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