Helmdecken

[223] Helmdecken (Her.), die Zierathen, welche vom Helm ausgehend sich über den Rand des Schildes verbreiten. u. meist bis über die Mitte des Schildes niederhängen. Sie haben gewöhnlich die Gestalt eines in einander geschlungenen Laubwerks; oft sind es aber auch Helmmäntel, diese sind viereckig u. hängen zu beiden Seiten herunter; oft sind sie auch in. einen Knoten geschlagen, auch wohl besetzt (Altfränkische Decken). Selten bilden Haupthaar u. Bart der Figur auf dem Helme die H. Die Farbe richtet sich. nach den Tincturen im Schilde, so daß der innere Theil der Decke mit Metall, der äußere mit Farbe tingirt ist. Ist die Hauptfigur natürliche Farbe, so nimmt man die ihr am nächsten kommende heraldische od. Roth. Ihr allgemeiner Gebrauch reicht nicht über das 14. Jahrh. hinaus. Sie entstanden von einem Stück Tuch, das zur Decke diente, od. von Liebespfändern u. dergl.; wahrscheinlich gaben beide die Veranlassung, auch wollten die Wappenmaler den leeren Raum zwischen Schild u. Helm ausfüllen. Die Ausländer achten sie nicht; die Dänen lassen sie weg, die neu französische Heraldik bediente sich der Anzahl u. der Farbe derselben zu Unterscheidungszeichen des Standes.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 223.
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