Heraklĕon

[250] Heraklĕon, Gnostiker im 2. Jahrh., Valentins Schüler, lehrte ein gutes u. böses Grundwesen, die nicht gleich ewig wären, u. schrieb dem Menschen außer dem Leibe u. der vernünftigen. Seele noch eine himmlische zu. Um dieser den Übergang in die höheren Regionen, jener aber den Sitz des Demiurgos zu erleichtern, salbte er die Sterbenden unter gewissen Gebetformeln, welche sich auf den Demiurgos bezogen. Diese Handlung nannte er Erlösung. Die Taufe hielt er für ein Mittel, den auch sündhaften Menschen von der Sündenschuld frei zu erhalten. Seine Anhänger hießen Herakleoniten. Er schr. u.a. einen Commentar über das Johannisevangelium, Fragmente davon in Grabe Spicilegium patr. et haeret.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 250.
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