Hermīas

[280] Hermīas, 1) Eunuch, wurde nach Ermordung seines Herrn Eubulos Tyrann von Atarne u. Assos, Schüler Platons u. Freund des Aristoteles, welcher sich, nachdem er Athen verlassen hatte, drei Jahr bei ihm aufhielt, bis H. gefangen nach Persien geführt u. dort enthauptet wurde; Aristoteles heirathete dessen Adoptivtochter Pythias (Pythais); er schr. von der Unsterblichkeit der Seele. 2) H. von Alexandria, Schüler des Hermogenes; lehrte mit Seleukos, um 175 n. Chr., daß Gott einen Körper habe; daher Hermianer, so v.w. Seleukianer. 3) H., christlicher Apologet um 200 n. Chr., nach Andern erst im 5. od. 6. Jahrh.; er schr.: Λιασυρμὸς τῶν ἔξω φιλοσόφων, eine Spottschrift auf die heidnischen Philosophen u. Warnung vor deren Irrthümern, herausgegeben zuerst 1553, dann im Auctuarium bibliothecae Patrum, Par. 1624; von Worth, Oxford 1700; von Dommerich, Halle 1764; von Menzel, Leyd. 1840; deutsch von Thienemann, Lpz. 1828. 41 H. Sozomenos, s. Sozomenos.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 280.
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