Hetären

[342] Hetären (gr.), 1) eigentlich Freundinnen, Gesellschafterinnen; 2) Buhlerinnen, bei den Griechen, bes. bei den Korinthern u. Athenern, sehr gewöhnlich; im Theater hatten sie einen besondern Platz, [342] Hetärikon; mehrere, so Aspasia, trugen durch Bildung, Feinheit des Umganges u. Kenntnisse viel zur Verschönerung des geselligen Lebens bei u. spielten oft eine politische wichtige Rolle; sie genossen den Umgang mit Männern aller Art, begleiteten ihre Freunde zu den Gastmahlen, welche sie durch die Künste des Tanzes u. der Musik u. oft durch die geistreichsten Gespräche verschönerten; daher ihre Gesellschaft auch Philosophen suchten, vgl. Athen (Ant.) II. A). Die berühmtesten H-n waren Aspasia, Lais, Leontion, Myrrhina, Lamia, Thargelia, Leäna, Theodota, Phryne (welche dem Praxiteles bei den Darstellungen der Aphrodite saß), Glykera; vgl. Wielands Attisches Museum, 2. Bd. 3. Heft, u. Fr. Jacobs im 4. Bd. seiner Vermischten Schriften.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 342-343.
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