Jüterbogk

[198] Jüterbogk, 1) (J.-Luckenwalde), Kreis des Regierungsbezirkes Potsdam der preußischen Provinz Brandenburg; 24, 32 QM., 46,000 Ew.; sehr sandige Ebene; 2) Kreisstadt darin, am Röhrbache u. der Berlin-Anhalter Eisenbahn, von der sich hier die Jüterbogk-Risaer Bahn abzweigt; hat 3 Vorstädte, worunter Klein-Gera, 1780–84 für Colonisten aus Gera im Voigtlande gegründet, Waisenhaus, Wollen- u. Leinweberei, Kürschnerei, Schuhmacherei, Pferde-, Rindvieh- u. Flachsmärkte, auch etwas Weinbau; in der Nicolaikirche wird Tetzels Ablaßkasten aufbewahrt; 5880 Ew. – J. soll von den Slawen erbaut worden sein; es kam durch Albrecht den Bären an Brandenburg u. 1181 an das Erzstift Magdeburg. Hier 1611 Vertrag mit Sachsen über die Jülichsche Erbfolgesache; s.u. Kleve (Gesch); am 23. Novbr. 1644 Sieg der Schweden unter Torstensohn über den kaiserlichen General Gallas; 1548 Religionsgespräche u. 1579 Convent wegen des Kryptocalvinismus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 198.
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