Jalappe

[730] Jalappe (Radix jalappae), a) Echte J. (R. jal. verae), die Wurzel von Convolvulus (Ipomoea) jalappa (C. Schiedeanus), einer in Mexico einheimischen Winde, kommt getrocknet in dicken Scheiben od. in birnförmigen Stücken in den Handel, ist außen sehr runzlich u. schwärzlich braun, innen dunkelgrau, mit dunkleren concentrischen Streifen durchzogen. Sie gibt durch Ausziehung der gepulverten Wurzel mit Alkohol das Jalappeharz (s.d.). b) Unechte J. (Radix jal. levis s. fusiformis), von Ipomoea (Convolvulus) orizabensis, kommt in 2–3 Zoll breiten Scheiben, auch dünneren u. längeren, außen stark gerunzelten, grauen, innen mehr weißlichen Stücken auch als Jalappestängel (Stipites jalappae), in den Handel, enthält 8 Procent Harz. Hierher dürfte auch die als Jalappa nova bezeichnete Drogue gehören; auch die Wurzel von Jalappa mirabilis kommt als unechte J. vor. c) Weißgelbe od. Brasilianische J. (Radix jal. ochroleucae s. brasilianae), von Ipomoea operculata (Convolvulus operculatus), in Brasilien einheimisch, erscheint in Scheiben von schmutzig weißgelber Farbe, ist oft sehr von Würmern benagt, schmeckt bitter, schleimig, kratzend, wird in Brasilien als Purgirmittel gebraucht, kann zur Herstellung des Jalappenharzes dienen. Aus der frischen Wurzel gewinnt man durch Reiben, Auswaschen etc. ein genießbares Satzmehl, das als Gomma de Batata nach Europa gebracht wurde; d) Weiße J., die Machoacannawurzel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 730.
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