Kylon

[936] Kylon, ein Athener aus dem Stamme der Eupatriden, Schwiegersohn des Theagenes, Tyrannen von Megara, um 640 v. Chr. Sieger in den Olympischen Spielen. Er machte 612 einen Plan zum Sturz der Verfassung u. wollte sich, unterstützt von einer Menge seiner Freunde u. seinem Schwiegervater, an die Spitze des Staates stellen. Schon hatte er die Akropolis genommen, als der Archont Megakles dieselbe belagerte, u. da die Eingeschlossenen ausgehungert waren, so floh K. u. seine Genossen ergaben sich, nachdem ihnen von Megakles die Versicherung gegeben worden war, daß ihres Lebens geschont werden sollte. Als sie gleichwohl, selbst an den Altären der Götter, von den Alkmäoniden ermordet worden waren, so fiel wegen dieser Blutschuld (Kylonische Schuld) ein schwerer Fluch auf die Alkmäoniden, u. obgleich sie durch Epimenides aus Kreta religiös entsühnt worden waren, so wurde jene Unthat in den folgenden Parteikämpfen immer wieder Veranlassung zur Erbitterung der Anhänger des K. gegen die Alkmäoniden.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 936.
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