Sturz [1]

[15] Sturz, 1) ein plötzlicher u. heftiger Fall in die Tiefe; 2) ein senkrechter od. jäher Abhang eines Berges; 3) der obere, überhängende Theil eines Dinges; daher 4) das obere, die Öffnung überdeckende Stück eines Thür- od. Fenstergewändes, so auch eines Kamins (s.d.); je nach der Form der Öffnung besteht der S. aus einem od. aus mehren Stücken (gerader S. od. Bogensturz). Jeder S. muß mit einem Bogen (Entlastungsbogen) überspannt u. durch diesen entlastet werden. 5) Eine Eisenstange, welche einen überhangenden, gemauerten Theil trägt; 6) der Mantel eines Herdes; 7) das kupferne Blech, womit alle vier Leisten[15] der Papierform beschlagen sind, s.u. Papierfabrik III. A) a); 8) ein kurzes, abgehauenes od. Übrig gebliebenes Stück; 9) der Schwanz des Hirsches; 10) (Wasserb.), so v.w. Stürzende; 11) Gefäß, unten enger, oben weiter, womit Lauge u. dgl. in ein größeres Gefäß geschüttet wird; 12) Faß ohne Boden, welches auf den Rand des Kessels, worin man Seife kocht, gesetzt wird, um das Übersteigen zu verhüten; 13) der Sterz der deutschen Windmühle; 14) so v.w. Florkappe od. Schleier; 15) der Ort, wohin die Berge, Schlacken u. dgl. gestürzt werden; 16) Stück Eisen, welches zu Blech verarbeitet wird; beim Blechschlagen wird ein S. erst zur doppelten Breite ausgeschmiedet (Urwellen), die so erhaltenen Urwellstürze in der Mitte zusammengebogen u. wieder zur doppelten Breite gestreckt (stürzen od. gleichen); darauf 6–20 S-e in Lehmwasser getaucht zu einem Packet vereinigt u. weiter ausgeschmiedet; 17) der Packt Bleche, welcher zugleich ausgeschmiedet u. ausgearbeitet wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 15-16.
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