Sturz [2]

[16] Sturz, 1) Helfreich Peter, geb. 16. Februar 1736 in Darmstadt, studirte 1754–57 in Göttingen, Jena u. Gießen die Rechte u. Schönen Wissenschaften, stand dann in München u. Glückstadt in Privatdiensten u. ging hierauf nach Kopenhagen, wo er erst Privatsecretär des Grafen Bernstorff u. 1763 im Ministerium des Auswärtigen angestellt wurde; er begleitete 1768 als Legationsrath den König Christian VII. nach England u. Frankreich u. wurde 1770 beiden, Generalpostdirectorium angestellt, aber 1772 in Folge des Falles Struensee's keines Dienstes entsetzt u. lebte in Glückstadt u. Altona; 1775 wurde er in Oldenburg angestellt u. st. 12. November 1779 in Bremen. Er war einer der besten deutschen Prosaiker seiner Zeit u. schr.: Erinnerungen aus Bernstorffs Leben, Lpz. 1777; Briefe eines Reisenden, ebd. 1777; Schriften, ebd. 1786. 2) Friedrich Wilhelm, geb. 14. Mai 1762 in Erbisborf bei Freiberg; studirte seit 1781 Theologie u. Philologie in Leipzig, wurde daselbst 1786 Privatdocent, 1788 Professor in Gera u. 1803 Rector der Fürstenschule in Grimma; er wurde 1823 emeritirt u. st. 20. Mai 1832. Er schr.: De dialecto macedonica et alexandrina, Lpz. 1808; Novae annotationes ad Etymologicum magnum, ebd. 1828; Opuscula ebd. 1828; u. gab heraus des Kleanthes Ὕμνος εἰς Δία, Lpz. 1785, u. A. von Merzdorf, ebd. 1835; Die Fragmente des Hellanikos, ebd. 1787, u. A. 1826, des Pherekydes u. Akusilaos, ebd. 1789,3. A. 1824, u. des Empedokles, ebd. 1805, 2 Bde.; Das Etymologicum gr. ling. gudianum, ebd. 1819; Orionis Etymolog., ebd. 1820; den Dio Cassius, ebd. 1824 -43, 9 Bde.; auch die neue Ausgabe von Maittaire's Graecae linguae dialecti, ebd. 1807, u. setzte Thieme's Lexicon xenophonteum, Lpz. 1801–4, 4 Bde., fort.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 16.
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