Laufkäfer

[161] Laufkäfer, 1) Carabicina, Familie der Pentamera (mit 5 Fußgliedern), mit großen, starken Laufbeinen, den ganzen Hinterleib bedeckenden Flügeldecken, zuweilen ohne Hinterflügel, vor den Augen eingelenkten, fadenförmigen Fühlern, wenig zähnigen od. zahnlosen Oberkiefern u. zwei Tastern an jedem Unterkiefer. Die Larven leben im Miste u. wie der Käfer vom Raube, haben große Beine, viergliedrige Fühler u. jederseits 6 Augen. Mehrere Arten dieser Familie geben bei Berührung einen stinkenden Saft von sich; sie leben unter Steinen u. sonst verborgen, laufen sehr schnell, fressen, wie auch ihre Larven, Insecten; sind bei Linné unter der einzigen Gattung Carabus begriffen. Latreille theilt sie in: A) Truncatipennes, mit abgestutzten Flügeldecken, Gattungen: Anthia, Graphipterus, Brachinus, Galerita u. v. a.; B) Bipartita, zweitheilige, Gattungen: Encela- [161] dus, Scarites, Clivina u. m.; C) Quadrimana, Vierhänder, Gattungen: Acinopus, Harpalus u.a.; D) Simplicimana, Gattungen: Feronia, Zabrus, Sphodrus u. v. a.; E) Patellimana, Gattungen: Agonum, Chlaenius, Badister u.a.; F) Grandipalpa, Gattungen: Cychrus, Carabus, Calosoma, Elaphrus u.a.; G) Subulipalpa, Gattung: Bembidium. Andere theilen sie in die Unterfamilien: A) Sandlaufkäfer (Cicindelini) mit der Gattung: Cicindela etc.; B) Eigentliche L. (Carabicini) mit den Gruppen: a) Elaphrini, Gattungen: Elaphrus, Blethisa, Notiophilus, Omophron; b) Carabini, Gattungen: Nebria, Lëistus, Cychrus, Procrustes, Carabus, Calosoma etc.; c) Brachinini, Gattungen: Odacantha, Brachinus, Dromius, Demetrias u.a.; d) Patellimana, Gattungen: Chiacuius, Badister, Loricera, Panagaeus etc.; e) Feronini Gattungen: Agonum, Anchomenus, Calathus, Pterostichus (Feronia), Harpalus, Anisodactylus, Zabrus, Amana u.a.; f) Scaritini, Gattungen: Scarites, Clivina, Dyschirius u. a.; g) Trechini, Gattungen: Trechus, Bembidium u.a.; 2) die Unterfamilie Carabicini: Oberkiefer innen ganzrandig od. nur mit 1 Zahne, Lippe vorgestreckt, mit Nebenzungen; Kopf meist weit schmäler als der Halsschild. Langbeinige, schnelllaufende Räuber, welche als Käfer unter Stein, Moos u. Baumrinden, als Larven im Miste u. thierischen Stoffen leben u. durch Vertilgung schäd.) er Insecten sehr nützlich werden; 3) die Gruppe Carabini dieser Familie, mit Vorderschienen ohne Ausschnitt am Innenrande u. zwei Dornen an der Spitze; 4) die Gattung der Eigentlichen L. (Carabus), Oberkiefer stark u. vorragend, Unterkiefer unmerklich gekrümmt, Halsschild fast viereckig od. abgestutzt, herzförmig mit ausgeschnittenem Hinterrande, Flügel fehlen; Larven in der Erde. Arten: Goldhahn (Goldlaufkäfer, C. auratus), goldgrün glänzend, Beine u. Fühlerwurzel rothbraun, auf den Flügeldecken drei Rippen; gemein, nützlich durch Vertilgung vieler schädlichen Insecten; Blauer L. (C. violaceus), schwarz mit blauen Rändern, u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 161-162.
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