Leichtsinn

[242] Leichtsinn, Eigenschaft des Gemüths, indem ein Mensch rücksichtslos sich dem überläßt, wozu ihn die vorherrschende Stimmung seines Geistes antreibt. Er charakterisirt sich durch Oberflächlichkeit, Veränderlichkeit u. Zerstreuungssucht u. hat seinen Grund in einem dazu geneigten Temperament, in falscher Erziehung und zuweilen in gewissen zerstreuenden Berufsarten. Die christliche Ethik verwirft den L. wegen dieser Quellen u. wegen der nachtheiligen Folgen, indem dabei jedes höhere geistige u. sittliche Leben allmälig zu Grunde geht. Ein leichter Sinn ist im gewöhnlichen Sprachgebrauch ein heiterer, sorgloser Sinn, welcher sich nicht sogleich niederbeugen läßt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 242.
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