Lianen

[334] Lianen, die Schlinggewächse in den amerikanischen Wäldern, aus den Gattungen: Bignonia, Tabernamontana, Dolichos, Rajana, Pullinia[334] u.a., die mit ihren Ranken andere stärkere Bäume so umziehen, daß die Wälder dadurch selbst unzugänglich werden u. den Bäumen häufig schaden, indem sie, wenn sie nicht höher steigen können, wieder zur Erde sich herabsenken, hier von Neuem Wurzel schlagen u. die Zwischenräume zwischen dem Baum immer dichter ausfüllen. Oft bleiben, nach dem Verfaulen der Bäume, die L. in Form hohler gewundener Säulen zurück. Man bedient sich im Lande häufig der L. zu Stricken, Ankertauen, Faßreisen od. Flechtwerken. Manche enthalten ein trinkbares Wasser, so daß man blos den Stamm umzuhauen u. ein Gefäß unterzuhalten braucht, um es zu erhalten. Andere enthalten Gift, so daß man deren Abhauen scheut.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 334-335.
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