Limbus

[382] Limbus (lat.), 1) Streif, Saum, Besatz, Binde, Gürtel etc.; 2) L. infantum u. L. patrum, nach den Ansichten der Kirchenlehrer seit Thomas Aquinas die Orte, wo die vor der Taufe gestorbenen Kinder u. die tugendhaften Altvordern, welche vor Christo lebten, nach dem Tode ihren Aufenthaltsort haben; die katholische Dogmatik hat über diesen Punkt verschiedene Ansichten gelten lassen, die protestantische aber davon nie viel Notiz genommen; 3) der Rand einer beobachteten Fläche eines Himmelskörpers, bes. von Sonne u. Mond; 4) Rand des Sehfeldes in astronomischen Instrumenten, vgl. Alhidade; 5) (Anat.), wulstiger Rand; 6) bei einem Meßinstrument, welches einen, in Theile getheilten Bogen enthält, dieser Bogen selbst.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 382.
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