Longitudināl

[509] Longitudināl (v. lat.), der Länge nach, die Länge betreffend. Daher Longitudinalmagnet, ein länglicher Magnetstab, bei welchem die beiden Pole sich an den am weitesten von einander abstehenden Enden befinden, im Gegensatz zu den Lateralmagneten, bei welchen sich die Pole an den langen u. einander nahe stehenden Seiten befinden. Longitudinalschwingungen, solche Schwingungen von Stäben u. Saiten, bei welchen die Theilchen derselben nicht seitliche Bewegung machen, sondern der Länge nach Schwingungen. Bei Glasstäben bringt man L. hervor, indem man sie mit nassen Fingern od. einem nassen Tuche der Länge nach reibt. Die dabei entstehenden Töne folgen den Gesetzen der Akustik für Luftsäulen in Orgelpfeifen, d. h. es hängt die Höhe des Tones, abgesehen von der Substanz[509] des Skabes, nur von der Länge, nicht von der Dicke u. sonstigen Gestalt ab. Longitudinalmaschine, Schermaschine, bei welcher der Scherapparat fest steht u. so breit ist als das zu scherende Tuch; das Tuch bewegt sich seiner Länge nach unter dem Scherapparate hin; die Schnittlinien liegen quer über das Tuch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 509-510.
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