Louisiade

[541] Louisiade, große Inselgruppe des westlichen Polynesiens, 9 bis 11° südlicher Breite, 169 bis 172° östlicher Länge (von Ferro) nordöstlich von Australien, südöstlich von Neu-Guinea, südlich vom Archipel Neubritannien. Die Inseln sind sehr gebirgig (im Westen bis zu 12,000 F. hoch), aber von üppiger Vegetation u. sehr fruchtbar u. wohlbevölkert, mit ordentlichen Niederlassungen. Die Einwohner gehören der Papua-Race an, gehen nackt, sind wild, kriegerisch, tragen Hassagayen u. Schilde, auch steinerne Alte, bauen gute Canots mit 2 Masten u. für 25 Mann Besatzung. Hierher die Gruppen: a) Trobriand, mit den Inseln Lusancy, Ouessant Laseinie; b) D'Entrecasteaux, darunter die Insel gleiches Namens u. Bonvouloir; c) Südostinseln mit Joannet, Renard, Deboyne, St. Aignan, Isles Basses, Rossel (der östlichsten von allen); d) Laughlan; e) einen Theil in Westen nennt man der Wohlgerüche wegen Cul de Sac de l'Orangerie. Die L. ist von allen Gruppen Polynesiens noch am wenigsten erforscht u. bekannt. Sie wurde wahrscheinlich schon 1606 von dem Spanier Torres bei Durchschiffung der nach ihm benannten Straße (zwischen Neu-Guinea u. Australien) gesehen, aber für einen Theil von Neu-Guinea gehalten; 1768 von dem Franzosen Bougainville wieder aufgefunden u. 1793 durch Entrecasteaux zum ersten Male erforscht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 541.
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