Melanilin

[102] Melanilin, C26H13N3, eine von Hofmann aus dem Anilin (Phenylamin) dargestellte Base, welche man erhält, wenn man trockenes Chlorcyangas durch wasserfreies Anilin leitet. Es bildet sich eine durchsichtige, braune, harzähnliche Substanz, die außer Anilinharnstoff zum größten Theil aus dem salzsauren Salze des M-s besteht. Das M. bildet weiße, harte, an feuchter Luft sich röthende Krystallblättchen, welche geruchlos u. von bitterem Geschmack sind, bei 120 bis 130° schmelzen u. bei 140 bis 150° sich zersetzen. Diese Base ist leichter als Wasser, leicht löslich in Alkohol, Äther, Holzgeist, Aceton, Schwefelkohlenstoff, fetten u. ätherischen Ölen u. bildet mit den meisten Säuren gut krystallisirbare Salze, welche mit den Ammoniaksalzen die größte Analogie haben. Alkalien zersetzen diese Salze u. scheiden M. als blendend weißen Niederschlag aus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 102.
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