Ohrenschmalz

[244] Ohrenschmalz (Cerumen), die in dem äußeren Gehörgang durch eigne Drüsen (Ohrenschmalzdrüsen) abgesonderte, klebrige, ölige, gelbe, bittere Feuchtigkeit, die, indem sie die Haut des Gehörgangs u. die äußere Wand des Paukenfells überzieht, diese gegen die unmittelbare Einwirkung der äußeren Luft u. die mit derselben eindringenden Reize schützt, auch die Haut geschmeidig erhält u. durch ihre Bitterkeit u. Klebrigkeit Insecten in das Ohr einzudringen hindert. Bei vernachlässigter Reinigung der Ohren häuft es sich leicht in zu großer Menge an u. wird, zumal in Verbindung mit Unreinigkeiten, die in das Ohr gelangen, dicker u. trockner. Auch im höheren Alter bekommt es mehr Neigung sich zu verdicken, u. es entsteht dadurch Schwerhörigkeit. Öfters ist die Absonderung des O-es in einem Ohre stärker, wodurch dann das Gehör auf diesem Ohre leidet. Das O. findet sich auch bei Thieren, aber nur bei solchen, welche einen langen Gehörgang haben, also nicht bei Vögeln.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 244.
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