Drüsen

[354] Drüsen (Glandulae), 1) Körpertheile, meist rundlicher Form, von Gefäßen gebildet u. mit Nerven durchzogen, in denen entweder bestimmte Feuchtigkeiten aus dem Blute ausgeschieden, od. zur Vermischung mit dem Blute zubereitet werden. Man unterscheidet: a) Einfache D. (Gl. simplices), Verwicklungen seiner Arterienzweige, durch Zellstoff verbunden od. von kleinen häutigen Säckchen umgeben; als Arten trennt man: von Drüsenkörnern (Acini): Schleimsäckchen, Schleimbälge, Schmierhöhlen (s.d. a.); b) Zusammengesetzte D. (Gl. conglutinatae), einfache D., die blos in größerer Zahl neben einander liegen, wie die Darm-D.; c) Zusammengehäufte D. (Gl. conglomeratae, Gl. congregatae), aus kleinen Abtheilungen, Lappen, deren jede, aus Körnchen zusammengesetzt, einen eigenen Ausführungsgang hat, welche sich in einem größeren vereinigen, welcher dann den Ausführungsgang der ganzen Drüse bildet; d) Zusammengeballte D. (Gl. conglobatae), welche, bei gleichmäßiger Oberfläche, also abgerundeter Form, auch in ihrer Substanz gleichmäßige Bildung zeigen u. vermeintlich (als Balg-D.) eine Höhlung enthalten, wohin bes. die Lymph-D. (Gl. lymphaticae) gehören, kleine Gebilde, von Gestalt u. Größe verschieden, durch Verwickelung der Lymphgefäße gebildet, mit einer eigenthümlichen Haut, Blutgefäßen, aber wenig Nerven; sie gestatten den Lymphgefäßen den Durchgang u. gehören selbst den Lymphgefäßen wesentlich an. Lieutaud unterscheidet noch als Anomale D. solche, deren Bau u. Bestimmung noch nicht hinreichend bekannt ist, z.B. die Schleim-D. des Gehirns, die Schild-D., die Bronchial- u. Supravenal-D. etc., welche übrigens wohl zu den Lymph-D. gehören dürften. Das eigentliche Drüsensystem kann blos bei D. Einer Art unterschieden werden. Die Drüsenlehre (Adenologie) ist ein Abschnitt der Anatomie. 2) (Bot.), s. Nebenpflanzentheile.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 354.
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