Peyersche Drüsen

[677] Peyersche Drüsen (nach dem schweizer. Anatomen J. C. Peyer, 1653–1712, benannt) kommen im Dünndarm der höhern Wirbeltiere vor, bestehen aus sogen. geschlossenen Lymphdrüsen (s. d.) und unterscheiden sich von den eigentlichen Lymphdrüsen dadurch, daß sie keine einführenden und ausführenden Lymphgefäße besitzen. Jedoch stehen sie mit den sie umspinnenden Lymph- (Chylus-) Gefäßen der Darmschleimhaut in Verbindung und füllen sich daher nach den Mahlzeiten mit fettreichem Chylus. Ebenso gelangen also auch wohl die in ihnen erzeugten Lymphzellen in das Lymphgefäßsystem. Die Peyerschen Drüsen schwellen bei jedem Darmkatarrh an; Hauptsitz der Erkrankung aber sind sie beim Unterleibstyphus, wo sie besonders stark anschwellen und durch ihr oberflächliches Absterben die Typhusgeschwüre bilden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 677.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: