Oxalursäure

[534] Oxalursäure, C6H3N2O7 . HO, scheidet sich, an Ammoniak gebunden, als Oxalursaures Ammoniak aus, wenn eine Lösung von Harnsäure in verdünnter Salpetersäure od. Parabansäure mit einem Überschuß von Ammoniak verdampft wird. Das oxalursaure Ammoniak wird durch Umkrystallisiren in seinen, seidenglänzenden Nadeln erhalten, ist leicht in heißem, schwer in kaltem Wasser löslich, reagirt nicht auf Pflanzenfarben, wird in hoher Temperatur, über 120° unter Blausäureentwickelung zersetzt. Aus der concentrirten Lösung fällt verdünnte Schwefelsäure O. als ein weißes krystallinisches Pulver; dasselbe schmeckt sauer, reagirt sauer, zerfällt beim Kochen in Oxalsäure u. oxalsauren Harnstoff, bildet mit Alkalien leicht-, mit alkalischen Erden schwerlösliche Salze. Wenn siedende Auflösungen von oxalursaurem Ammoniak u. salpetersaurem Silberoxyd vermischt werden, schießt beim Erkalten Oxalursaures Silberoxyd in langen seidenglänzenden, wasserfreien, beim Erhitzen sich zersetzenden Nadeln an.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 534.
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