Pausilippo

[765] Pausilippo (Posilipo), Berg unweit Neapel, am Meere, nach einer altrömischen, erst dem Vedius Pollio, dann dem Augustus gehörenden Villa, Pausilypum, benannt, durch welchen ein von Vipsanius Agrippa durch Coccejus gebrochener, oben geschlossener, grottenähnlicher, 80–90 Fuß hoher, 24–30 Fuß breiter u. etwa 1000 Schritte langer Weg (Grotte des P.) führt. Alfons I. ließ im 15. Jahrh. den Weg erweitern, später wurde er erhöht, gepflastert u. mit Luftlöchern versehen. An einigen Tagen des März u. November scheint die Sonne vor ihrem Untergang in die Grotte u. beleuchtet sie magisch. Auf dem P., von welchem man reizende Aussichten genießt, befindet sich die Kirche S. Maria del Prato u. Ruinen der Bäder des Lucullus u. eines Fortunatempels; über der Grotte ist das angebliche Grabmal Virgils. 1822 legten die Österreicher eine Kunststraße über den Berg an. In neuerer Zeit ist in der Nachbarschaft eine ähnliche verschüttete Grotte mit Alterthümern gefunden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 765.
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