Phonĭa

[82] Phonĭa, See von P. (im Alterthume See von Pheneos), in Arkadien (Peloponnes), wird durch zwei von Norden kommende Bäche gebildet, welche kurz vor ihrer Mündung in denselben sich vereinigen, hat im Südosten unterirdische Abflüsse, sogenannte Katawothren, u. je nach dem Zustande dieser Kanäle, welche die Sage bis auf Herakles zurückführt, steht der Spiegel des Sees bald höher, bald tiefer. Im Alterthume war im Ganzen die Ebene culturfähig u. bewohnbar, u. die Abflüsse wurden jedenfalls stets offen gehalten, da Stellen, wo gegenwärtig Wasser fluthet, bebaut waren u. im Nordwesten unter einem isolirten Hügel mit Ruinen sogareine Stadt (Pheneos) sich ausbreitete. Im Jahr 1806 fand Leake die Ebene wohl bebaut u. nur einen kleinen See; in den Zwanziger Jahren verstopften sich die Katawothren u. der See verdoppelte seine Ausdehnung u. seine Tiefe; 1834 dagegen öffneten sich in Folge eines Erdbebens die Abzüge abermals, u. für eine Reihe von Jahren war der Boden der Cultur zurückgegeben; 1850 war die ganze Thalebene wieder ein großer See, u. im Juni 1858 war mehr als die Hälfte des 11/2 Meilen langen u. durchschnittlich Meilen breiten Thalbeckens mit Wasser bedeckt, von den Katawothren aber nichts zu sehen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 82.
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