Pneumothōrax

[221] Pneumothōrax, Luftaustritt in den Brustfellsack, gewöhnlich in Folge von Durchbohrungen des die Lunge überkleidenden Theils des Brustfells od. eines Bronchus u. zwar zumeist durch Tuberkelgeschwüre, aber auch durch Lungenbrand, od. vom Magen u. der Speiseröhre her, od. durch Brustwunden, od. auch durch Entwickelung von Gasen in Folge der Zersetzung pleuritischer Ergüsse. Die kranke Seite ist faßförmig ausgedehnt, die Zwischenrippenräume hervorgewölbt u. elastisch wie ein Polster. Der Lungenpercussionston, das Stimmzittern u. das vesiculäre Athmungsgeräusch fehlen, dafür[221] ein voller tympaniter Percussionston, die Nachbarorgane sind oft bedeutend verdrängt. Häufig findet sich Flüssigkeit, sei es als wässerige (Hydropneumothorax) od. eiterige (Pyopneumothorax) vor u. diese nimmt bei jeder Lage des Patienten den untersten Platz ein. Der Tod tritt oft schnell ein, oft aber dauert er längere Zeit, führt aber wegen Unheilbarkeit der zu Grunde liegenden Tuberkelkrankheit in der Regel unter hektischen Zufällen zum Tode.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 221-222.
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