Rüsselkäfer

[470] Rüsselkäfer, 1) (Rhynchophori), ausgebreitete Familie der Käfer, mit vier Fußgliedern; kenntlich an einem größeren od. kleineren Rüssel, worin sich der Kopf verlängert u. an welchem der Mund sich vorn befindet; die Fühler haben 8–11 Glieder, sind sehr oft gebrochen (geknickt), geißelförmig, das Halsschild ist nach vorn verschmälert, der Hinterleib meist dick, das vorletzte Fußglied zweilappig. Sie werden durch Zerbohren der Knospen, Blätter u. anderer Theile nützlicher Pflanzen schaulich, noch mehr aber schaden die länglichten, wurmförmigen, statt der Füße mit Warzen versehenen weichen Larven, welche oft im Innern des Holzes, der Früchte etc. leben. Getheilt in: a) Bruchini, Rüssel breit u. kurz, Fühler nicht gebrochen, 11–12gliederig, drittes Fußglied vom zweiten fast umschlossen. Larven in Samen lebend: die Gattungen Bruchus, Anthribus. b) Curculionini, Rüssel rund, meist länger als der Kopf, oft sehr lang; Fühler 6–12gliederig; drittes Fußglied frei u. herzförmig. Larven in Früchten od. Holz; aa) Fühler gerade, nicht gebrochen; Orthoceri: Apoderes, Attelabus, Rhynchites, Magdalis (Tamnophilus), Apion u.a. bb) Fühler gebrochen, Gonatoceri: Calandra (Sitophilus), Cionus, Ceuthorhynchus, Coeliodes, Cryptorhynchus, Orchestes (Salius), Baridius (Baris), Balarinus, Anthonomus, Pissodes, Hydronomus, Lyprus, Grypidius, Erirhinns, Lixus, Rhinocyllus, Otiorhynchus, Phyllobius, Hypera (Phytonomus), Molytes (Liparus), Hylobius, Cleonus, Liophloeus, Barynotus, Tanysphyrus, Polydrosus, Metallites, Thylacites, Entimus, Brachyderes, Sitona u.a.; 2) (Curculio), Gattung aus dieser Familie nach Fabricius; Rüssel mehr od. weniger dick u. ungestaltet, kurz u. wenig gebogen; Fühlhörner nahe an der Spitze des Rüssels, 12gliederig; ist jetzt in viele Gattungen getheilt, z.B. Thylacites, Psalidium, Brachyderes, Hypomeces, Tanymecus, Sitona, Polydrosus, Phyllobius, Cleonus, Liophloeus, Barynotus u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 470.
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