Reate

[870] Reate (a. Geogr.), Stadt im Sabinerlande, am See Velinus; sie war von den Aboriginern gegründet u. gehörte später den Sabinern, deren Hauptversammlungsplatz sie wurde. Unter den Römern war R. ein Municipium u. sie war die Vaterstadt des M. Terentius Varro. Dabei die Reatīnae palūdes, Wasserflächen, welche der Velinus in dem Thale bildete; der Consul M' Curius Dentatus durchschnitt 390 v. Chr. den Berg, u. das ablaufende Wasser bildete einen prächtigen Wasserfall, welcher noch jetzt unweit Terni zu sehen ist. In dem Thal blieb noch immer Wasser zurück, u. von den vielen kleinen Seen hieß der bedeutendste, südlich vom Wasserfall, Lacus Velinus (j. Rio de Luco od. Lago della Marmore). In den Reatina Tempe, einem reizenden u. fruchtbaren Thale bei R., wurde Viehzucht betrieben (bes. Maulesel); auch wurden in der Folgezeit von den Römern Landhäuser daselbst angelegt. R. ist das jetzige Rieti.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 870.
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