Reunion

[71] Reunion (fr., spr. Reünióng), 1) Wiedervereinigung, Versöhnung; 2) Wiedervereinigung getrennter Theile, wie von Wunden. 3) Spiel unter drei Personen mit Deutscher Karte. Wer die niedrigste Karte aufhebt, gibt zuerst, nachdem links abgehoben ist, dem Mitspieler zur Rechten, dann dem zur Linken u. zuletzt sich 10 Karten in drei Würfen zu 3, 4, 3; die zwei übrigen Blätter gehören dem Geber, welcher das unterste, dessen Farbe jedes Mal Trumpf ist, zeigt u. bis nach dem zweiten Stiche aufgedeckt liegen läßt. Vor dem Anfange des Spiels legt er zwei beliebige Blätter weg, doch weder ein Daus, noch den rechten od. linken Unter. Die höchste Trumpfkarte ist der Unter der Trumpffarbe (rechter Unter), die nächste nach diesem der linke Unter. Dieser ist, wenn Eicheln Trumpf ist, der grüne Unter u. umgekehrt, wenn's Roth ist, der Schellenunter u. umgekehrt. Der rechte Unter zählt 24 u. in allen Farben das Daus 11, die Zehn, welche die folgenden Blätter übersticht, 10, der König 4, der Ober 3, die Unter, welche nicht Trumpf sind, 2 u. der letzte Stich 10 Augen, so daß die Zahl sämmtlicher Augen 150 beträgt. Jeder spielt auf seine eigene Hand u. sucht so viel als möglich Points zu machen. Diese werden nach jedem Spiele aufgeschrieben. Derjenige, der keinen gemacht hat, bekommt einen – (Stange) u. zahlt außer dem Verluste an den Points an Jeden eine Marke. Macht der Geber keinen Stich, so zählen die weggelegten Karten nicht für ihn u. er bekommt auch eine Stange. Drei Spiele bilden eine Partie, nach welcher Gewinn u. Verlust berechnet werden. Wer sie gewinnt, d.h. die meisten Points hat, erhält von Jedem eine Marke. Wer nicht 100 Points zählt (Matsch ist), zahlt doppelt u. wer gar nichts zählt, vierfach. Wer 150 Points gemacht hat, zahlt an den Gewinner nichts. Wer den linken Unter mit dem rechten im Stiche einnimmt, erhält sogleich[71] von dem Verlierer des linken eine Marke. Die angespielte Farbe wird bekannt, jedoch steht es frei, zu überstechen. Die Farbe, welche man nicht mehr hat, wird mit Trumpf gestochen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 71-72.
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