Romuald

[345] Romuald. I. Herzöge von Benevent: 1) R. I., Sohn Grimoalds I., regierte 662–683; vermählt mit der friaulschen Prinzessin Theoderada. 2) R. II., Sohn Grimoalds II., regierte 703 (707)–731 (733). II. Heiliger: 3) Sct. R., geb. um 950 in Ravenna u. stammte aus dem edlen Geschlecht Onesti; schon früh widmete er sich einem beschaulichen Leben u. ging in das Kloster Classe bei Ravenna; da es ihm hier nicht heilig genug zuging, begab er sich in eine Einöde bei Venedig zu den Eremiten Marinus, wo er ein streng ascetisches Leben führte; von da ging er mit Marinus u. dem fromm gewordenen Pietro Urseolo, gewesenem Dogen von Venedig, nach dem Kloster St. Michel de Perpignan u. 982 nach Italien zurück, wo er als wandernder Anachoret lebte; um 1000 versuchte er im Auftrag des Kaisers Otto III. das Kloster Classe zu reformiren, was ihm aber nicht gelang. Von Val de Castro aus sendete er dann mehre Heidenbekehrer nach Polen u. Preußen u. wollte selbst nach Ungarn als Missionar gehen, kehrte aber an der Grenze wieder um. Von den vielen Klöstern, welche er auf seinen Reisen durch Norditalien gründete, ist das berühmteste das 1018 auf dem Campo di Maldolo bei Arezzo erbauete u. hiernach Camaldoli genannte, aus welchem die Camaldulenser, nach ihm Romualdiner genannt, entstanden. Er blieb aber auch nicht hier, sondern wurde Vorstand einer Anachoretenschaar in Sitrien bei Saxoferrato u. kehrte endlich nach Val di Castro zurück, wo er 18. Juni 1027 starb; Tag: 7. Febr. Lebensbeschreibung von Peter Damiani, im 2. Bande seiner Werke.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 345.
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