Ruppin

[465] Ruppin, 1) vormals Grafschaft, jetzt Kreis des Regierungsbezirks Potsdam in der preußischen Provinz Brandenburg; 32,11 QM.; ebener, fruchtbarer, von der Dorfe u. dem Rhin bewässerter Boden mit 70,000 Industrie treibenden Einw. – Um R. wohnten in der ältesten Zeit die Linonen. In der mittleren Zeit hatte die Grafschaft R. besondere Herren, welche sich auch Grafen von Lindau nannten u. die Kurfürsten von Brandenburg als ihre Lehnsherren anerkannten. 1524 starb der letzte Graf Wichmann, u. R. fiel an Brandenburg. 1554 machte der Schwager des Grafen Wichmann dem Kurfürsten die Grafschaft streitig u. der Proceß dauerte bis 1562, wo er für den Kurfürsten entschieden wurde. Vgl. Bratring, Die Grafschaft R., Berl. 1799. 2) Alt-R., Stadt darin am Ruppinersee; Überreste des Schlosses der Grafen; Freimaurerloge: Ferdinand zum rothen Adler; 1900 Ew.; 3) Neu-R., s. Neu-Ruppin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 465.
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