Schieferthon

[154] Schieferthon, schieferiger Thon mit sehr seinem Quarzsand, gewöhnlich auch mit seinen Glimmerblättchen innig gemengt; er ist graulichweiß, grau, häufig durch Kohle schwarz gefärbt; meist weich, zuweilen auch hart u. fest. Brandschiefer ist ein kohlenstoffreicher S. von schwarzer Farbe, welcher im Feuer mit stark rußender Flamme verbrennt, ohne jedoch sein Volumen bedeutend zu vermindern, er findet sich vorzugsweise in der Steinkohlenformation. Im bunten Sandstein, im Rothliegenden u. im Keuper kommen häufig durch Eisenoxyd dunkelrothbraun gefärbte, auch bläuliche, gefleckte od. geaderte dünnschieferige S-e (Schieferletten, eisenschüssiger S.) vor. In der Nähe von brennenden Steinkohlenlagern ist der S. zu gebranntem S. geworden; er ist dann ziegelroth, rauh, porös, rissig u. geborsten. An der Luft bleicht der S., wird locker u. zerfällt zu einem mehr od. weniger fetten Thonboden. S-e kommen vorzugsweise in der Steinkohlenformation, doch auch in anderen älteren u. jüngeren Bildungen vor; man benutzt sie zuweilen zur Verbesserung heißen Kalkbodens, die Eisenkies führenden zur Gewinnung von Alaun u. Eisenvitriol. Der schwarz- od. graugefärbte S. der Steinkohlenformation (Kohlenschiefer) umschließt zahlreiche Pflanzenreste (Kräuterschiefer).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 154.
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