Seitendruck

[800] Seitendruck, jeder Druck von der Seite, dem Druck von oben entgegengesetzt, kommt bes. bei Futtermauern, Schalwänden u. dgl. vor, wo die Fülle den S. ausübt. Ferner üben ruhende Flüssigkeiten innerhalb eines Gefäßes gegen die Wände desselben einen S. aus, denn da der Druck in Flüssigkeiten sich nach allen Seiten gleichmäßig fortpflanzt, so ist der S. gegen ein Flächenelement genau so groß, als der verticale Druck in der gleich hohen horizontalen Schicht, ist also gleich dem Gewicht einer Flüssigkeitssäule, welche das Flächenelement zur Basis u. seinen Abstand vom Flüssigkeitsspiegel zur Höhe hat. Um den Druck gegen ein Flächenstück von endlicher Ausdehnung zu berechnen, hat man die Drucke gegen alle Elemente zu summiren; z.B. ist er in einem cylindrischen Gefäß gegen einen bis zum Boden reichenden verticalen Streifen gleich dem Gewicht einer Flüssigkeitssäule über diesen Streifen als Basis, welche 2/3 der ganzen Flüssigkeitshöhe beträgt. Auch wenn aus Gefäßen durch Röhren Flüssigkeit ausströmt, übt sie gegen die Wände der Röhre einen S. aus, denn der an jeder Stelle der Röhre herrschende Druck ist erforderlich, um die von hier bis zum Ende der Röhre bestehenden Reibungswiderstände zu überwinden; daher ist der S. ausströmender Flüssigkeiten am Anfang der Ausflußröhre am größten, an der Mündung aber 0.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 800.
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