Druck

[348] Druck, 1) das Bestreben eines Körpers, Bewegung in einem anderen Körper zu erzeugen, ohne Rücksicht darauf, ob derselbe bewegt wird od. nicht, u. in bestimmter Beziehung darauf, daß weder seine eigene Bewegung, noch diejenige, welche er dem gedrückten Körper eben so gut mittheilen als nicht mittheilen kann, dabei in Betracht kommt. Ein ausgeübter D. rührt her entweder von einem festen od. von einem flüssigen Körper. Hinsichtlich der letzteren handeln die Hydrostatik u. Aërostatik, sowie die Lehre vom Dampfe u. von der Luft. Nimmt man bei den festen Körpern keine Rücksicht auf den D., welcher durch Muskelkraft, Elasticität gespannter Federn, gewundene Seile etc. ausgeübt wird, so drücken die festen Körper nur nach dem Verhältniß ihres Gewichtes vermöge ihrer Schwere. Dann ist die Größe des D-es der Größe ihres Gewichtes proportional, u. die Richtung des D-es fällt mit der Richtung der Schwere, d.h. mit der Falllinie, zusammen. Druckfestigkeit, der Widerstand, den ein fester Körper dem D-e entgegensetzt, der von 2 entgegengesetzten Seiten her wirkend, die Theilchen des Körpers aus einander zu treiben od. ihn zu zersprengen strebt. Die Ausmittelung des D-es ist bei den meisten Körpern sehr schwierig, doch läßt sich im Allgemeinen annehmen, daß bei gleichartigen Körpern, welche die Gestalt langer Parallelepipeda haben u. an beiden Enden unterstützt u. in der Mitte belastet sind, die Tragkräfte im geraden Verhältnisse des Querschnittes u. im umgekehrten der Länge stehen. 2) D. von Büchern, s.u. Buchdrucken; 3) so v.w. Auflage eines Buches; alte Drucke, so v.w. Incunabeln; 4) (Uhrm.), so v.w. Drücker.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 348.
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