Incunabeln

[844] Incunabeln (v. lat.), 1) eigentlich Wiege; 2) bildlich Ursprung, Anfang; daher 3) (Paläotypen, Urdrucke, alte Drucke), die seit Erfindung[844] der Buchdruckerkunst bis ungefähr zum Anfang des 16. Jahrh. (nach Panzer bis zum J. 1536) gedruckten Bücher; bes. 4) Werke, die mit Holztafeln, welche ganze Seiten Schrift eingeschnitten enthielten, gedruckt sind; sie gingen dem Druck mit beweglichen Typen voran. Beide Arten der I. sind für die Geschichte der Buchdruckerkunst, für die Kunstgeschichte, bes. wegen der beigegebenen mannigfachen Verzierungen, u. für Kritik, wegen der ersten Ausgabe der Klassiker etc., von hoher Wichtigkeit. Ein Verzeichniß der I. gibt Hain im Repertorium bibliographicum, Stuttg. 1826–38, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 844-845.
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