Smerdis

[220] Smerdis (Mardis, bei Ktesias Tanyoxarkes, pers. Bartiya), leiblicher Bruder des Königs Kambyses von Persien, begleitete denselben nach Ägypten, mußte aber, von dem König wegen seiner Körperstärke beneidet, nach Persien zurückkehren; darauf wurde er dem König verläumdet, als strebe er nach dem Throne, weshalb Kambyses dem Praxaspes befahl den S. zu ermorden. Dieser that dies entweder, indem er ihn auf der Jagd erschoß od. ins Erythräische Meer stieß. Da dies im Geheimen geschehen war, so trat alsbald ein Magier Kometes (pers. Gumata) auf, welcher seine große Ähnlichkeit mit S. benutzend, sich für denselben ausgab u. als Pseudo-Smerdis sich auf den Thron schwang. Von den Edeln der Perser, welche eine Täuschung vermutheten u. mit Unwillen unter einem Magier standen, erfuhr Einer, Ostanes, durch seine Tochter, daß der König keine Ohren habe, erkannte daran den Magier (Kyros hatte ihm die Ohren abschneiden lassen), theilte es seinen Standesgenossen mit, u. von diesen machten Sieben eine Verschwörung, welche den Pseudo-S. ermordeten; s. Persien S. 854.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 220.
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