Stocken

[853] Stocken, 1) die Scheiben Kupfer, welche auf dem Seigerherde nach dem Abseigern des Bleies u. Silbers zurückbleiben; 2) das Tuch auf einen Stab rollen; 3) so v.w. Pfählen; 4) im Reden inne halten; 5) eine Art der Vermoderung organischer Körper, bes. häufig bei feuchtem Holze, bei Papier, bei naß zusammengelegten u. so aufbewahrten leinenen u. baumwollenen Zeugen. Es zeigen sich in letzteren gelbliche od. graue Flecke (Stockflecke), herrührend von der Bildung einer Humussubstanz, welche sich je nach den Umständen durch Behandlung mit Salmiakgeist od. mit Chlor od. mit schwefliger Säure entfernen lassen. Kupferstiche etc. können am wenigsten gefahrlos durch Ozon haltende Luft von den Stockflecken befreit werden, indem man sie lose zusammengerollt in einen großen Ballon einhängt, auf dessen Boden sich etwas Wasser u. einige Phosphorstücke befinden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 853.
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