Stonehenge

[871] Stonehenge (spr. Stohnhendsch, d.i. hängende Steine), wahrscheinlich Überreste eines Druidentempels auf einer zwei englische Meilen langen, durch drei Gräben eingeschlossenen Fläche auf der Ebene von Salisbury, bei Ambresbury in Wiltshire, welche auch S. heißt. Der Sage nach soll es der britische König Emoys (Ambrosius) errichtet haben. Die S. bestehen aus isolirten ungeheuern Steinmassen; diese stehen in einer weiten Ebene zwei u. zwei zusammen u. bilden vier große concentrische Kreise, welche zum Theil durch Architrave mit einander verbunden sind. Der äußerste Bau, welcher 108 Londoner Fuß im Durchmesser enthält, besteht aus dreißig 18 Fuß hohen, mit Architraven verbundenen Säulen. Auf ihn folgt ein zweiter innerer Kreis von 40 Steinen, welche nur 7 Fuß hoch sind u. keine Architrave haben, wovon nur noch elf stehen; dann kommt wieder ein Kreis von zehn 21 Fuß hohen, je zwei u. zwei durch Architrave verbundenen Steinen; wiederum dreißig 18 Fuß hohe (von denen nur noch siebzehn stehen), kleinere bilden den innern u. umgeben einen blauen Marmorstein. Die Architrave waren auf den perpendiculär stehenden Steinen durch Zapfen befestigt (vgl. Wagsteine). Viele Steine sind zerstört od. stark beschädigt. Grabhügel, in denen man britische Alterthümer findet, liegen rings um die S. In der Ebene S. beging Hengist den Meuchelmord an 360 wehrlosen Galen, welche zur Feier des Friedensfestes dort zusammengekommen waren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 871.
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