Strahlkäfer

[898] Strahlkäfer (Mumienkäfer, Ateuchus), Gattung der Blätterkolbenkäser u. der Gruppe der Mistkäfer; kenntlich am breiten, oben platten Körper, großen, scheibenförmigen, bisweilen ausgezackten Kopfschild, kleinen, weit hintenstehenden Augen; sie fertigen Kugeln für ihre Eier, wie die Pillenkäfer. Arten: Heiliger Käfer (A. sacer, Scarabaeus sacer), schwarz, das Kopfschild ist sechsstrahlig, die Hinterbeine gewimpert, das Halsschild ohne Höcker, Länge ein Zoll; lebt im wärmern Frankreich, in Ägypten, gräbt Löcher bis drei Fuß tief, legt darein, oft mit Hülfe Anderer, welche durch Berührung mit den Fühlhörnern herbeigeholt werden, die Pillen, Er war bei den alten Ägyptiern heilig u. findet sich häufig als Hieroglyphe abgebildet, auch in Natur od. aus Steingutmasse geformt u. gebrannt in Mumiensärgen (s.u. Scarabäen); er sollte der Sage nach alle Jahre sich verjüngen u. gilt jetzt noch als Talisman gegen Unfruchtbarkeit der Weiber; Breithalsiger S. (A. laticollis), im wärmern Europa u. in China; A. pius, A. variolosus; Blößenkäfer (A. volvens, Gymnopleuris pillularius Cuv.), schwarz mit eingekerbtem Kopfrande u. zwei schrägen erhöhten Linien auf dem Kopfschilde; er legt seine Eier in selbst gemachte Kugeln von (Schaf-) Mist, wälzt dieselben mit einem Gehülfen) oft 20–30 Ellen weit u. vergräbt sie in die Erde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 898.
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