Teptären

[379] Teptären (Tepteren), ein tschudischer od. finnischtatarischer Volksstamm im cisuralischen Theile des Asiatischen Rußlands, bes. in den Gouvernements Orenburg, Term u. Wjatka, welcher eigentlich aus einem Zusammenlauf von Tscheremissen, Tschuwaschen. Mordwinen, Wotjäken u. andern finnischen Völkerschaften besteht, welcher um die Mitte des 16. Jahrh. bei der Zerstörung des Tatarenreiches durch den Czaren Iwan II. Wassiljewitsch entstand u. eine Mischsprache redet. Ein großer Theil ist zur Griechischen Kirche übergetreten u. hat sich mit dem Russenthum völlig amalgamirt; der Rest wohnt in Wäldern, treibt Jagd, Bienenzucht u. Handel mit Kasanschen u. Orenburgschen Kaufleuten u. hat im Übrigen ganz ähnliche Sitten u. Bräuche, wie die Tscheremissen, Mordwinen u. Mokschaner od. die sogenannten Wolgafinnen (s.d.). Die Gesammtzahl aller T. beträgtzwischen 130–140,000, wovon allein 120,000 in Orenburg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 379.
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