Thauen

[446] Thauen, 1) von gefrorenen Flüssigkeiten, durch eine wärmere Temperatur wieder in einen flüssigen Zustand gebracht werden. Der Wärmegrad dazu ist nach den Flüssigkeiten verschieden, s. Thaupunkt. In der freien Natur wird das T. des Schnees u. Eises durch den Sonnenschein, aber allgemein nur durch wärmere Winde (Thauwinde), aus Süden u. Westen, hervorgebracht u. dadurch beschleunigt, daß es zugleich regnet. Diese Witterungsbeschaffenheit heißt Thauwetter. Wenn strenge Kälte vorangegangen ist, so geschieht es auch bisweilen, daß die oberen Luftschichten bedeutend früher erwärmt werden, als die Luftschicht zunächst an der Oberfläche der Erde, u. daß es regnet, ehe noch Thauwetter eintritt, u. dadurch entsteht das Glatteis (s.d.). Im umgekehrten Fall, wenn die Erde noch viel Wärme hat, thaut der Schnee, wenn er auf die Erde fällt; 2) das Fallen des Thaus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 446.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika