Thymiān

[577] Thymiān (Thymus vulgaris), kleiner, sehr östiger, 6–8 Zoll hoher, überall grau bestäubter, in Südeuropa heimischer, in Gärten cultivirter Strauch, mit entgegengesetzten länglichen, eiförmigen, am Rande umgerollten kleinen Blättern, blaßröthlichen, quirlständigen Blüthen, in allen seinen Theilen gewürzhaft riechend, in der Pharmacie als zertheilendes Mittel u. zur Bereitung des Thymianöles, in der Küche als Gewürzpflanze benutzt. Die von der Thymianpflanze angeblich herrührende Versteinerung ist wohl die. eines Farrenkrautes. Arten s.u. Thymus. Daher Thymianöl (Oleum thymi), das ätherische Öl des Th. ist von röthlicher, gelblicher od. braunrother Farbe, riecht stark u. setzt nach einiger Zeit Krystalle von Stearopten ab; es reagirt schwach sauer; specifisches Gewicht 0,902. Thymianessig, ein über Th. in einer Glasretorte abgezogener seiner Tafelessig. Thymianwasser, eine Art Branntwein, welcher über Thymianblätter u. Blüthen abgezogen u. mit Zucker versüßt wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 577.
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