Traubenkirschenbaum

[766] Traubenkirschenbaum (Faulbaum, Prunus padus, Cerasus padus, Padus germanicus), hoher, sehr ästiger, bisweilen baumartiger Strauch, häufig in Hecken, an feuchten Waldrändern, mit ovalen, 11/2–2 Zoll langen, glatten, in eine stumpfe Spitze auslaufenden Blättern, weißen, traubenständigen, wohlriechenden, zierlichen Blüthen, schwarzen, erbsengroßen, bei uns nicht genossenen Steinfrüchten. Die scharfschmeckenden Blätter, die Kerne der Steinfrüchte u. hauptsächlich die als Cortex pruni padi officinelle Rinde der jungen Äste, welche frisch bittermandelartig riecht, eben so u. zugleich gewürzhaft zusammenziehend schmeckt, eine röthlich gelbe Abkochung, u. mit Wasser destillirt ein gelblichweißes, schweres, ätherisches Öl gibt, frisch grünlich rothbraun ist u. gegen Rheumatismus, Gicht, auch als Chinasurrogat gegen Wechselfieber empfohlen wurde, enthält Blausäure. Virginischer T. (Prunus virginica, Cerasus s. Padus virginica), in Nordamerika, dem vorigen ähnlich. Die Rinde ist als Cortex pruni virginicae in Nordamerika officinell, gibt ein sehr giftiges ätherisches Öl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 766.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: