Triănon

[799] Triănon (spr. Trianong), 1) Groß- T., kaiserliches Lustschloß im Arrondissement u. Park von Versailles des französischen Departements Seine u. Oise, von buntem Marmor erbaut. Ludwig XIV. ließ es für Frau von Maintenon errichten, zur Zeit der Revolution gerieth es in Verfall; Napoleon I. ließ es restauriren u. gab hier das Zollgesetz vom 3. August 1810 (Decret von T.) s.u. Continentalsystem. An dem dasigen Garten war Bern. de Jussieu Aufseher, daher nannte er sein älteres Pflanzensystem das System von T. Am Ende desselben Parks liegt 2) Klein- T., ebenfalls Lustschloß, von Ludwig XV. erbaut, nur ein Pavillon mit Garten, Lieblingsschloß der Königin Marie Antoinette, wo sie ihre Menus plaisirs hielt u. wovon ihr viele Verleumdungen nachgesagt wurden; 3) in Frankreich überhaupt Pavillon od. freistehende Gebäude in den Parken, bes. in entlegenen Theilen derselben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 799.
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