Usninsäure

[312] Usninsäure (Usnin), C34 H18 O14, Säure, welche sich in den Flechten, bes. in den Gattungen Lecanora, Usnea, Cladonia, Parmelia sehr verbreitet findet. Man stellt sie dar, indem man die geschnittenen Flechten einige Tage lang mit Äther bei gewöhnlicher Temperatur macerirt u. von der ätherischen Lösung den Äther zum größten Theile abdestillirt. Aus dem heißen, mit etwas Alkohol vermischten Rückstande scheidet die U. sich in Krystallen aus, welche durch Waschen mit Alkohol gereinigt werden. Die U. krystallisirt in schwefelgelben, spröden, prismatischen Krystallen, welche zerrieben, ein blasses Pulver geben. In Wasser ist sie nicht, in gewöhnlichem Weingeist u. Äther, selbst in der Siedehitze nur wenig, leicht aber in siedendem Äther löslich, sie löst sich ferner in siedendem Terpentinöl u. in heißen fetten Ölen u. schmilzt bei 200° zu einer durchsichtigen, gelben, harzähnlichen Masse, welche beim Erkalten krystallinisch erstarrt. Beim Erhitzen gibt die U. Beta-Orcin. Mit Alkalien gibt sie in Wasser schwer, in Alkohol leicht lösliche Verbindungen, welche durch kohlensaure Alkalien vollständig gefällt werden. Die wasserhaltigen neutralen Verbindungen sind in größeren Krystallen farblos, in kleinen weiß u. glänzend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 312.
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