Veränderliche Sterne

[442] Veränderliche Sterne, Fixsterne, deren Licht od. scheinbare Größe bestimmten periodischen Abwechselungen unterworfen ist. Argelander hat in einer Tafel die 27 vorzüglichsten der bisher beobachteten V-n S. nebst Bemerkungen gegeben. Außen diesen 27 gibt es aber fast noch eben so viele Sterne, bei denen man eine Veränderlichkeit vermuthet, indem sie von verschiedenen Beobachtern mit verschiedenen Größen angeführt werden. Die V-n S. scheinen darin überein zu kommen, daß ihr Licht ungleich geschwinder zu- als abnimmt, daß ihre kleinste Lichtphase viel länger dauert, als ihre größte, u. daß die angegebenen Perioden, sowie auch die Helligkeit der einzelnen Phasen manchen Unregelmäßigkeiten unterworfen sind, von welchen man jetzt noch nicht den Grund kennt. Über die Ursache des wunderbaren Lichtwechsels selbst hat man verschiedene Meinungen angeführt. Einige lassen die V-n S. linsenförmig abgeplattet sein, so daß sie lichtschwächer werden, wenn sie ihre Kante uns zuwenden; Andere glauben, daß große dunkele Planeten bei ihrem Umlaufe um diese Sterne bisweilen zwischen letztere u. uns treten, so daß sie das Licht dieser Sterne zum Theil od. ganz benehmen; noch Andere sagen, daß die V-n S. als Sonnen Flecken, wie unsere Sonne, u. zwar auf der einen Seite mehr als auf der anderen besäßen, so daß sie also bei ihrer Rotation allmälig in anderer Lichtstärke uns erscheinen müßten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 442.
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