Wilfrid

[215] Wilfrid, geb. 634 in Northumberland, trat in ein Kloster auf Lindisharne, ging 654 nach Rom u. lebte 655–658 in Lyon. Nach seiner Rückkehr in sein Vaterland wurde er Abt zu Ripon, 664 vom König Oswiu zum Erzieher des Prinzen Alchfrid gewählt u. 665 Bischof von York, aber erst mehre Jahre nachher eingesetzt. Bei König Elfrid in Ungnade gefallen, wurde er aus seinem Bisthum vertrieben, u. als er, um sein Recht zu suchen, 678 nach Rom reisen wollte, wurde er an die Küste Frieslands verschlagen u. predigte hier das Christenthum. Dann zog er nach Rom u. wurde vom Papste in sein Bisthum wieder eingesetzt. Aber vom König Elfried verfolgt, floh er nach Sussex, wo er missionirte. Nach Elfrids Tode, 686, gab ihm Alchfrid sein Bisthum zurück; aber 692 des Ungehorsams gegen den Erzbischof von Canterbury angeklagt, wurde er wieder verbannt u. lebte in Mercia. 704 ging er nochmals nach Rom u. kehrte 705 in sein Bisthum zurück; er starb 12. Oct. 709. Wegen der Hülfe, welche er in Rom fand, wurde er ein Hauptbeförderer des päpstlichen Einflusses in England. Seine Lebensbeschreibung von seinen Zeitgenossen Heddy.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 215.
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