Xereswein

[457] Xereswein (spr. Chereswein), guter hellfarbiger spanischer Wein od. Sect; wird bei Xeres de la Frontera gebaut. Er geht bes. nach England, wo er Sherry heißt. Man gewinnt zwei Sorten X., den Moscatello (Muskateller), einen süßen Wein, u. den Pedro Ximenes (s.d.), die bessere Sorte. Der X. wird dreimal gekeltert. Das erstemal werden die Trauben von Winzern mit eisenbeschlagenen Schuhen in der Kufe ausgetreten, dieser Wein heißt Yemas (Erstling); das zweitemal wird Wasser zugegossen u. die Trauben nochmals getreten u. ausgepreßt, dies Product heißt Aquapies u. ist oft, bes. in trockenen Jahren, so vorzüglich als der erstere, indem der Zuckerstoff so fest an den Trestern hängt, daß Wasser nöthig ist, um ihn zu lösen; die dritte Kelterung, Esperigo, gibt nur geringen Wein. Der X. wird sehr gepflegt u. mit anderen Jahrgängen gemischt. Die Fässer mit dem Wein liegen in Xeres in großen Schuppen (Bodegas) über der Erde aufgestapelt. Das Madre (Mutterfaß) enthält den ältesten u. vorzüglichsten Wein, oft an 120 Jahr alt, aus welchem dann der jüngere verbessert wird. Ähnlicher Wein ist der Puerta Santa Maria, von welchem fast eben so viel ausgeführt wird, als von Xeres, der Ohiclana u. der Puerto Real. Mit diesen rechnet man, daß gegen 32,000 Stückfaß jährlich ins Ausland gehen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 457.
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