Xeres [1]

[457] Xeres (Jerez, spr. Cheres), 1) X. de la Frontera, Ciudad in der spanischen Provinz Cadiz (Andalusien), rechts unweit des Guadalete in einer hügeligen, außerordentlich fruchtbare u. größtentheils mit Weingärten bedeckten Ebene, u. an der Eisenbahn von Cadiz nach Cordova, zum Theil noch von alten, mit Thürmen versehenen Mauern umgeben, aber mit regelmäßigen Straßen u. prächtigen Gebäuden, hat ein alles königliches Schloß (Alcazar), 10 Kirchen (darunter die schönsten die Colegiata von römischer Bauart u. die Pfarrkirchen S. Miguel u. S. Domingo im Gothischen Style), Institute u. mehre andere Unterrichtsanstalten, Bibliothek, 7 Nennen- u. 11 ehemalige Mönchsklöster, Findel- u. Waisenhaus, 4 Spitäler, Theater, Stiergefechtscircus, elegante Cafés u. Kaufläden, schöne Promenaden, Gasbeleuchtung, berühmten Weinbau (s. Xereswein; 1856 wurden 1,930,977 Arrobas Wein, im Werth von 193,097,760 Realen von X. ausgeführt, wovon der meiste, 60 Procent, nach England geht); 39,000 Ew. Dabei große königliche Stutereien. Hier 711 Sieg der Araber unter Tarik über die Westgothen unter König Roderich (s. Gothen S. 500), zu dessen Andenken südöstlich von X. am Gnadalete ein, jetzt aufgehobenes Karthäuserkloster mit prachtvoller Kirche erbaut ist. 2) X. de lós Cavalleros, Ciudad in der spanischen Provinz Badajoz (Estremadura), Leinweberei, Rindviehzucht u. Viehhandel; 8300 Ew. Sonst Besitz der Tempelherren. Hier 1235 Schlacht zwischen den Spaniern unter dem Infanten Alonso u. den Sarazenen unter Abenhut, Letztere wurden besiegt; 3) X. de la Frontera, Villa im Departamiento Tegucigalpa in der centralamerikanischen Republik Honduras.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 457.
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