Guatemala

[417] Guatemala. Die älteste Eisenbahn ist die in den Jahren 1878 bis 1884 gebaute Bahn von San José an der Küste des Stillen Ozeans nach Escuintla und Guatemala, die später in westlicher Richtung nach Mazatenango weiter gebaut worden ist. Sie erhielt dann noch eine Verbindung mit der Westbahn, die von Champerico am Stillen Ozean über Caballo Blanco und Retalhulen nach San Felipe führt. Ihre Gesamtlänge beträgt 304 km. Eine weitere Bahn ist die Verapaz-Eisenbahn an der Ostküste, die Panzos mit Pancajche verbindet (60 km) und in den Händen einer deutschen Gesellschaft ist. Ferner die Ocos-Bahn von Ocos am Stillen Ozean über Ayutta nach Vado Ancho. Sie wird von Ayutta nach Las Cruces an der mexikanischen Grenze weiter gebaut, wo sie Anschluß an die interkontinentale Eisenbahn (s.d.) finden soll. Die neueste Eisenbahn ist die Northern oder Guatemala-Eisenbahn von Puerto Barrios an der Ostküste nach Guatemala. Der Gesellschaft ist der Bau einer Eisenbahn von Zacapa nach der Grenze von San Salvador genehmigt, die weiter nach Santa Anna gebaut werden soll, wo sie Anschluß an die Salvador-Eisenbahn findet. – Die Bahnen sind eingleisig und haben eine Spurweite von 0∙914 m (3 Fuß engl.) Ihr Gesamtumfang betrug 1912 rund 950 km.

v. der Leyen.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914, S. 417.
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